Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv e.V. lädt zum 22. Dialog „Strukturwandel in Oberfranken“
Der digitale Wandel ist längst auch in
Oberfranken angekommen, es geht auch nicht mehr um die Frage des “ob” überhaupt
Digitalisierung, sondern um das “Wie?“. Über Chancen der Digitalisierung
diskutierte Staatsministerin Melanie Huml MdL, Vorsitzende von Oberfranken
Offensiv e.V., mit den Teilnehmern des 22. Dialogs „Strukturwandel in
Oberfranken“, der im Rahmen des
Demographie-Kompetenzzentrums Oberfranken durchgeführt wurde.
Industrie
4.0 und Wirtschaft 4.0 sind Begriffe, mit denen wir Innovation, Wachstum und
Zukunft verknüpfen - meistens in Städten. Doch wie sieht es aber auf dem Land
aus, bei uns in Oberfranken? Der digitale Wandel ist längst auch hier
angekommen. Nun geht es darum, die Lebensqualität, die Oberfranken zu einem
starken Lebens- und Arbeitsraum macht, mit Hilfe von digitalen Lösungen zu
erhalten.
„Uns
ist es wichtig, Menschen in Oberfranken zu halten und ihre Heimat zu sichern.
Um ihnen künftig gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen ist der Zugang zum
World Wide Web unverzichtbar“, so Staatsministerin Huml. „Ziel von Oberfranken
Offensiv e.V. ist es, eine leistungsfähige und finanziell tragbare Daseinsvorsorge
in Oberfranken zu sichern“, betont die Vorsitzende der Entwicklungsagentur.
Zukunftsforscher
Prof. Dr. Stefan Carsten, der auch als Berater der Daimler AG – Society and
Technology Research Group tätig ist, betont, dass die Digitalisierung uns in
Wirtschaft und Gesellschaft zwar sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten bietet, vor
allem auch im Bereich der Mobilität, aber die Technik allein keine sozialen
Probleme löst. Für Oberfranken und seine Herausforderungen in Sachen Mobilität
auf dem Land prophezeit der Wissenschaftler in den kommenden zehn Jahren
Lösungsmöglichkeiten. Zum Beispiel durch digitalisierte und fremdgesteuerte
Fahrzeuge.
Die
Veranstaltungen der Dialogreihe „Strukturwandel in Oberfranken“ dienen aber
auch immer dazu, über den Tellerrand zu blicken. Der Politikwissenschaftler Dr.
Florian Hartleb berichtet über seine Erfahrungen aus Estland. Es gilt als
Pionierland in Sachen Digitalisierung. Anders als in Deutschland sind Senioren
voll in den digitalen Prozess eingebunden und das Programmieren lernen Schüler
schon im Grundschulalter. Das junge Land mit 1,3 Millionen Einwohnern startete
vor wenigen Jahren verwaltungstechnisch komplett neu und setzt voll auf
Online-Angebote.
Die
Freie Journalistin Katharina Kutsche skizziert die neue Arbeitswelt im Zuge der
Digitalisierung. Das mobile Büro oder Home-Office wird stärker denn je in den
Vordergrund rücken, setzen aber sowohl von Arbeitnehmer- als auch
Arbeitgeberseite neue Mechanismen voraus. Die stark auf Vertrauen basierenden
Tätigkeiten nehmen nicht selten einen großen Teil des Privatlebens in Anspruch.
Zudem fehlen partiell auch Teamarbeit, Karrierechancen und Kreativpools.
Prof.
Dr. Michael Seidel von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hof
stellt das
Digitale Gründerzentrum Oberfranken vor. In Oberfranken sind die beiden
digitalen Gründerzentren an den Standorten Bamberg und Hof Schlüsselprojekte. Sie
dienen dazu, die Standortbedingungen der Region in entscheidender Weise zu verbessern,
unterstützen maßgeblich Startups und tragen nicht zuletzt dazu bei, dass
IT-Lösungen in Oberfranken und nicht in Ballungszentren außerhalb der Region
gesucht werden.
Wie
das Handwerk mit den Herausforderungen der Digitalisierung umgeht, davon berichtet
Thomas Koller, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken. Das
Kompetenzzentrum Digitales Handwerk informiert bundesweit Unternehmer,
Unternehmerinnen und Führungskräfte aus dem Handwerk über die betrieblichen
Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien und leistet Hilfestellung bei der
praktischen Umsetzung in den Betrieben.
Mehr Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie unter
www.oberfranken.de/de/projekte/dialogreihe