„Total Organisation Manager“ und „Einwegfunktionen“ – Sieger des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht“ in Oberfranken gekürt
KULMBACH/OBERFRANKEN – Beim heutigen Regionalentscheid des Wettbewerbs „Jugend forscht“ präsentierten 95 junge Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen 56 Projekte einer fachkundigen Jury und zeigten ihre Ergebnisse, die in monatelanger Forschungs- und Tüftelarbeit entstanden sind.
Der oberfränkische Wettbewerb von Jugend forscht ist in diesem Jahr der größte Regionalwettbewerb seiner Art in Bayern. Staatsministerin Melanie Huml, MdL, Vorsitzende von Oberfranken Offensiv e.V., zeigt sich im Rahmen ihres Rundganges von den Forschern und ihren Erfindungen fasziniert. „Naturwissenschaften sind in Oberfranken ganz und gar nicht aus der Mode, im Gegenteil. Die präsentierten Arbeiten sprühen nur so vor Ideenreichtum, Kreativität, aber auch Praxisnähe.“, so die Staatsministerin. „Dass die teilnehmerstärkste Veranstaltung von Jugend forscht bei uns in Oberfranken stattfindet, ist herausragend. Das ist eine großartige Auszeichnung für die Schülerinnen, Schüler und Azubis und deren hohes Engagement, aber auch für die Lehrkräfte, die Eltern und nicht zuletzt für Oberfranken Offensiv e.V. als Organisator des Wettbewerbes.“
Die Entscheidung fiel der Jury bei den zahlreichen hervorragenden Projekten nicht leicht: Dennoch standen um 17:00 Uhr alle Preisträger des Nachwuchsforscherwettbewerbs fest. Sie wurden in einer feierlichen Preisverleihung von Staatsministerin Melanie Huml und Vertreter der Patenunternehmen, den oberfränkischen Sparkassen, der Brose Gruppe und der KSB SE & Co. KGaA, ausgezeichnet.
TOM – das ist die Abkürzung für den „Total Organisation Manager“, der von Simon Niedt de Matos, Philipp Hohner und Ogün Aksoy, alle drei Auszubildende bei der Robert Bosch GmbH entwickelt haben. TOM ist ein selbst programmiertes Computerprogramm um Arbeitsabläufe in der Ausbildungswerkstatt zu vereinfachen und transparenter zu gestalten. Die Jury fand das Projekt herausragend und belohnte die drei Auszubildenden mit dem Regionalsieg im Fachbereich Arbeitswelt.
Die Siegerin im Fachbereich Chemie heißt Laura Holecek und besucht die 12. Klasse des Gymnasiums Alexandrinum Coburg. Ihr Thema lautet: „Die Beeinflussung von VA-Mykorrhiza auf die Mineralstoffaufnahme von Capsicum annuum (Paprika) und Triticum aestivum cv. star (Sommerweizen).“ Hinter diesem langen Titel versteckt sich eine Untersuchung zum Einfluss von Bodenpilzen auf die Mineralstoffaufnahme von Paprika und Sommerweizen.
Ebenfalls vom Gymnasium Alexandrinum Coburg kommen die beiden 18-jährigen Schüler Julian Feuerpfeil und Aurelius Scheer. Sie haben sich die Frage gestellt, ob Benzin altern kann und schlecht wird, wenn Bioethanol beigemischt wird. Die Jury konnten sie mit ihrer Forschungsarbeit überzeugen. Ein 1. Platz im Fachbereich Chemie ist die Belohnung.
Vom Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim kommt Jonas Firsching, der Regionalsieger im Fachbereich Geo- und Raumwissenschaften. Der Schüler der 12. Klasse beschäftigt sich mit einem Thema der Astronomie, genauer mit „Klassischen Bahnen in der Nähe von schwarzen Löchern.“
Der 17-jährige Max Zetzmann, vom Gymnasium Casimirianum Coburg, beschäftigt sich in seiner Arbeit im Fachgebiet Mathematik / Informatik, mit der Theorie sowie den Anwendungen von Einwegfunktionen. Das ist ein relativ neues Gebiet der Mathematik in der noch viele Fragen offen sind. Einige Antworten konnte Max Zetzmann geben, das war der Jury einen Regionalsieg wert.
Die „Simulation zu Gravitationswellen mit klassischer Physik“ ist das Thema des Projektes von Florian Eiermann, mit dem dieser den Regionalsieg im Fachbereich Physik gewinnen konnte. Der Schüler der 12. Klasse des Clavius-Gymnasium Bamberg, versucht mit seiner Arbeit einen theoretischen Teil der Gravitationswellenastronomie in vereinfachter Form zu erklärten – was ihm offensichtlich sehr gut gelang.
Die 18-jährige Alicia Göbel und ihr 15-jähriger Bruder Jonas Göbel haben dagegen einen intelligenten Wasserhahn entwickelt. Mithilfe der Software Raspery Pi können die Schüler vom Gymnasium Ernestinum Coburg von nun an ihren selbstgebauten Wasserhahn temperaturgenau steuern. Die Jury konnten die Geschwister überzeugen und sich in dem am stärksten besetzten Fachbereich, der Technik, durchsetzen und einen 1. Preis mit nach Hause nehmen.
Alle Regionalsieger messen sich bereits vom 19. bis 22. März beim bayerischen Landesentscheid im Deutschen Museum in München mit den Siegern aus den anderen Regierungsbezirken.
Neben den Preisen für die Regionalsieger wurde eine ganze Reihe von Sonderpreisen vergeben (Siegerliste im Anhang). So wurden die fünf besten Forscherschulen mit dem bayernweit einmaligen Schulpreis in Höhe von jeweils 500 Euro ausgezeichnet, welchen erneut die Rehau AG stiftete.
Druckfähige Fotos der Regionalsieger finden Sie zum Herunterladen unter: http://www.jugend-forscht-oberfranken.de/Bilderservice-Regionalwettbewerb-2018.htm