Strahlende Gesichter bei der Landesgartenschau Bayreuth 2016. Nach 171 Tagen konnten die Organisatoren über 900.000 Besucher begrüßen – 150.000 mehr als geplant. „Die Besucher erlebten sechs Monate lang, was eine Landesgartenschau so einzigartig macht: Freude, Emotionen und viele, viele Glücksmomente. Ich bin mir sicher, dass wir alle von der Strahlkraft der Landesgartenschau noch lange profitieren werden“, so Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe heute Nachmittag bei der feierlichen Abschluss-Veranstaltung.
„Unter dem Motto ‚Musik für die Augen‘ machten über 4.000 Veranstaltungen und mehr als 100 Ausstellungspunkte die Landesgartenschau zu einem Anziehungspunkt für hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland. Sie erlebten eine beeindruckend heitere Festival-Atmosphäre, die noch lange nachklingen wird“, freuen sich die Gartenschau-Geschäftsführer Dagmar Voß und Ulrich Meyer zu Helligen.
Doch heute um 20 Uhr
schließen sich nach einer großen Lasershow nun endgültig die Tore. Nach dem
notwendigen Rückbau stehen viele Grün-, Sport- und Spielbereiche des 45 ha
großen, renaturierten und naturnah gestalteten Gartenschauareals aber weiterhin
zur Verfügung: dann im öffentlichen Landschafts- und Naherholungspark
Wilhelminenaue.
Beeindruckende Zahlen
„Was sollen wir jetzt nur machen?“
Das hörte man in den letzten Wochen oft auf der Gartenschau, insbesondere
von Dauerkarten-Besitzern. 20.525 Tickets wurden verkauft, annähernd jeder
dritte Bayreuther hat somit eine Dauer-Eintrittskarte erworben. Der
besucherstärkste Gesamttag war das Sommerfest am 23. Juli mit 25.000 Besuchern,
das besucherstärkste Einzelevent das Konzert der Münchener Freiheit mit 6.000
Musikfans.
Die Anreise der Besucher erfolgte Dank einer Vielzahl an Bahn-Partnern oft mit Zug und Fahrrad, aber auch mit PKW und Bus. So kam der kostenlose LGS-Shuttlebus 3.140 mal zum Einsatz und parkten 100.000 PKW sowie 2.458 Reisebusse auf den Gartenschau-Stellplätzen.
Oft wurde insbesondere von
Reisegruppen eine Führung gebucht. Die 90 Gästeführer kamen auf 2.300 Einsätze.
Und natürlich brachten die Besucher auch Hunger und Durst mit. Sie tranken
100.000 halbe Liter Bier und verspeisten 100.000 Paar Würstchen sowie 230.000
Eis.
„Wirtschaftliche Sonderkonjunktur“
Übernachtungszuwächse bis zu 30%, deutliche
Kunden- und Gästezahlsteigerung im Einzelhandel: Die Ausstellung war von
Beginn an auch ein Wirtschaftsmotor. „Die Landesgartenschau 2016 in Bayreuth
hat unsere Erwartungen in vielerlei Hinsicht bei weitem übertroffen. Bei
Übernachtungs- und Ankunftszahlen wurden während der Gartenschau neue Rekorde
aufgestellt. Wir haben im Zeitraum von April bis September so viele
Stadtführungen organisiert wie normalerweise in einem ganzen Jahr. Dies haben
auch die Gastronomen und Händler in der Innenstadt gespürt, die durchweg von
einer höheren Frequenz durch Gartenschaubesucher berichten. Damit hat die
Landesgartenschau branchenübergreifend für eine positive wirtschaftliche
Sonderkonjunktur gesorgt“, sagt Dr. Manuel Becher, Geschäftsführer der Bayreuth
Marketing & Tourismus GmbH.
„Echter Glücksfall“
Die Landesgartenschau hat mit 15 regionalen
Partnern, die sich alle durch außergewöhnliche Bauten und/oder Garten- und Parkanlagen
auszeichnen, zusammengearbeitet. Mit großem Erfolg, vermeldeten doch auch die
Partner außergewöhnliches Interesse an ihren Einrichtungen und Angeboten. „Als
echten Glücksfall erlebten wir die Möglichkeit als offizieller
Kooperationspartner den zahlreichen Besuchern der Landesgartenschau das
historische Erbe der Markgräfin Wilhelmine zu präsentieren. Von der Reihe an
historischen Parkanlagen und Museumsangeboten entwickelten sich dabei vor allem
das Gartenkunstmuseum im Schloss Fantaisie und die Sonderausstellung: „Zwischen
Goldenen Äpfeln und Ruinen…“ in der Eremitage zu echten Besuchermagneten.
Allein die Ausstellung in der Eremitage wurde schon von über 25.000 Besuchern
besucht“, erklärt Ingo Behrens, Stellvertretender Amtsvorstand Schloss- und Gartenverwaltung
Bayreuth-Eremitage.
Vieles bleibt
Eine neu gestaltete Flusslandschaft,
Blumenwiesen, Sportanlagen, Spielplätze, Landschaftskabinette: Vieles
hat auch nach dem Ende der Landesgartenschau Bestand. So bleiben unter anderem
die Beachvolleyballfelder, die Pflanzen im Garten- und Panoramakabinett, die
Dirt-Bike-Anlage, der Wasser-Spielplatz und der Gastronomie-Pavillon am
Kulturkabinett erhalten. Zusätzlich entstehen auf der Gastronomiefläche am
Gourmet-Kabinett ein Bolzplatz und Grillflächen.
Teilöffnung des Parks noch 2016
Nach der Schau ist vor der Wiedereröffnung:
Bereits ab morgen beginnen auf dem Gelände die umfangreichen Rückbauarbeiten.
Anfang November soll aber bereits der asphaltierte Radweg zwischen Rotem Main
und Panoramakabinett wieder frei zugänglich sein. Schrittweise erfolgt
anschließend die Freigabe weiterer Parkbereiche.