Hof/Oberfranken – Aufgeregt waren sie, die 127 Youngsters, die heute beim Oberfränkischen Regionalentscheid von Schüler experimentieren in der Hochschule Hof ihre Projekte präsentierten. Dieser Wettbewerb gehört zu dem Nachwuchsforscherwettbewerb Jugend forscht. Er wendet sich an die jüngsten Forscher und Forscherinnen, sie dürfen maximal 14 Jahre alt sein. In Oberfranken haben sich 73 Jungen und 54 Mädchen in dieser Altersklasse mit insgesamt 69 Arbeiten an dem Wettbewerb beteiligt. Damit gehört der oberfränkische Regionalentscheid in Bayern zu den größten Veranstaltungen von Jugend forscht. „Diese Beteiligung, die seit Jahren konstant hoch ist, zeigt, dass wir in Oberfranken großes Forscherpotenzial, interessierte Schüler und engagierte Lehrer haben“, erklärte Wettbewerbsleiter Michael Bail.
So lange hatten sie an ihren Arbeiten gebastelt und geforscht, heute war endlich der große Tag gekommen, um die Ergebnisse der Jury – bestehend aus Lehrern, Hochschuldozenten und Vertretern der Wirtschaft vorzustellen. Und der fiel es nicht leicht, bei der großen Zahl der hervorragenden Projekte die Sieger und sonstigen Preisträger der sieben Fachbereiche zu küren. Am späten Nachmittag war es geschafft und die Preise konnten vor großer Kulisse in einem feierlichen Festakt an die gespannten Forscherinnen und Forscher übergeben werden.
Florian Czekalla und Jan-Niklas Köppel, Schüler der 8. Klasse am Schiller-Gymnasium Hof dürfen sich im Fachbereich Arbeitswelt über den 1. Platz freuen und sind beim Landeswettbewerb in Dingolfing dabei. Bei ihrer Forschungsarbeit zum Thema „Optimierung der Materialkontrolle von oleophoben und hydrophoben Vliesstoffen“ arbeiten die Schüler mit einem oberfränkischen Unternehmen zusammen, das Vliesstoffe herstellt. Die beiden 13-jährigen haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Verfahren, mit dem die Firma ihre Stoffe testet, zu verbessern – und das scheint ihnen gelungen zu sein. Der 2 Platz geht an Jonny Haller (13 Jahre), Emily Lake (12 Jahre) und Nele Pawlik (13 Jahre) von der Steigerwaldschule Staatliche Realschule Ebracht für Ihr Projekt „Wie kann man Wasser filtern. Den 3. Platz errang die 11-jährige Hannah Schmidt vom Markgräfin Wilhelmine Gymnasium Bayreuth für die Entdeckung der „Besten umweltfreundlichen Pausenverpackung“.
Im Fachbereich Biologie gibt es in diesem Jahr keinen 1. Platz. Der 2. Platz geht an Julian Eckstein, Lea Korzeniowski und Anna-Philine Schmid vom Gymnasium Christian-Ernestinum Bayreuth für ihr selbst gebautes „Bohnenlabyrinth“. „Honig – ein Wundermittel gegen Bakterien“ ist das Thema der Forschungsarbeit von Johanna Boortz, Viola Ossler und Franka Jäger. Die Schülerinnen vom Gymnasium Alexandrinum Coburg freuen sich im Fachbereich Biologie über den 3. Platz. Ein weiterer 3. Platz geht an Hannah Brechelmacher. Die 13-jährige Schülerin vom Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim bekommt diese Auszeichnung für ihr Projekt „Wie verhält sich das Wachstum von Kresse und Gras bei verschiedenen CO2-Konzentrationen?“
Josef Gothart vom Markgräfin Wilhelmine Gymnasium Bayreuth überzeugte die Jury im Fachbereich Chemie mit seiner Forschung zum Thema „Herstellung und Analyse von Wasserkefir“. Der 13-jährige Schüler hat den Alkoholgehalt von Wasserkefir bei verschiedenen Temperaturen und der Zugabe diverser Früchte mit photometrischen Maßnahmen und verschiedenen Chemikalien gemessen und wird für seinen hervorragenden Forschungsergebnisse mit dem Regionalsieg belohnt. Anlicia Stannow freut sich über den 2. Platz im Fachbereich Chemie. Der „Vergleich einer Bio- und einer konventionellen Zitrone“ war das Thema der Schülerin der 8. Klasse am Markgräfin Wilhelmine Gymnasium Bayreuth. Der 3. Platz geht an Giulia Cocco, Helena Brunner und Carolina Bohlein vom Gymnasium Alexandrinum Coburg. Die 11 und 12 Jahre alten Mädchen bestimmten den „Nitratgehalt in Gewässern im Coburger Land“.
Im Fachbereich Geo- und Raumwissenschaften war sich die Jury schnell einig - „Feinstaubalarm?!“ heißt das Siegerthema. Fabian Gärtig (12 Jahre) vom Clavius-Gymnasium Bamberg und sein Bruder Jonas Gärtig (10 Jahre) von der Domschule Bamberg haben es erarbeitet. In immer mehr deutschen Städten werden Fahrverbote wegen einer zu hohen Feinstaubbelastung durchgesetzt. Die winzig kleinen Feinstaubpartikel, die durch Reifen- und Bremsabrieb, aber auch durch Dieselfahrzeuge entstehen, stehen im Verdacht verschiedene Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs auszulösen. Mit einem selbstgebauten Messgerät haben die Brüder die Feinstaubbelastung vor dem Clavius-Gymnasium und im Pausenhof der Schule gemessen. Außerdem haben sie untersucht, ob unterschiedliches Wetter Auswirkungen aus die Feinstaubbelastung haben. Ebenfalls eine hervorragende Arbeit abgeliefert haben Victoria Kühn (11 Jahre), Nils Rössler und David Reichenbacher (jeweils 12 Jahre) vom Gymnasium Ernestinum Coburg. Ihre „Kompostierungs- und Verrottungsversuche“ waren der Jury den 2. Platz wert. Der 3. Platz in Geo- und Raumwissenschaften geht an Youri Dusek. Der Schüler der 5. Klasse des Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg hat sich in seiner Wettbewerbsarbeit mit „Fixsternen, Exoplaneten, benachbarten Galaxien und Zwergplaneten“ beschäftigt.
Die Regionalsieger im Fachgebiet Mathematik/Informatik heißen seit heute Bastian Drexler, Kevin Häfner und Hannes Bayer. „Die Calliopebahn: Eisenbahnüberwachung mit mehreren Calliope Minis“ heißt das Thema der 9 bis 11-jährigen Schüler der Grundschule Effeltrich. Die Drei untersuchten, wie man mit dem Minicomputer "Calliope Mini" eine Eisenbahnüberwachung bauen kann, die so auch bei einer richtigen Eisenbahn eingesetzt werden könnte. Die Jury jedenfalls konnten die jungen Teilnehmer von Ihrer Arbeit überzeugen. Ebenfalls beeindruckt war diese vom Projekt von Deniz Isik vom Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim. Der Schüler der 6. Klasse untersuchte, wie man ein 3D-Spiel entwickeln kann. Der „E-Ball“ von Antonia Bickel und Gorka Urzua vom Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg und vom Clavius-Gynasium Bamberg brachte den Schülerinnen der 8. Klasse den 3. Platz in diesem Fachgebiet.
Keinen ersten Platz vergab die Jury im Fachbereich Physik, dafür zwei 2. Plätze. Einer davon geht an Sebastian Arzberger, Sofia Felk und Jonathan Medick. Die 9 und 10 Jahre alten Schüler vom Graf-Münster-Gymnasium Bayreuth überzeugten mit dem „Fine Liner Trick“. Über den anderen 2. Platz dürfen sich Jakob Bickel und Johanna Klug von der Grundschule Bischberg freuen. Die Schüler der 4. Klasse stellten eine „Stromleitende Knete“ her.
Mit 12 Arbeiten war der Fachbereich Technik sehr stark besetzt. Und die Arbeiten waren hervorragend, so dass die Jury gleich zwei Regionalsieger kürte. Die „Geschwindigkeits-messung“ von Mario Storath vom Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim wurde auf diese Weise ausgezeichnet. Der Schüler der 9. Klasse entwickelte für den Wettbewerb ein selbstbremsendes Bobbycar. Ebenfalls mit dem 1. Platz ausgezeichnet wurde Alexander Haid. Der 13-jährige Schüler vom Graf-Münster-Gymnasium Bayreuth entwickelte den „Einkauf3R“ einen technisch verbesserten Einkaufswagen. Mit Lego-Minstorms entwickelt er den Prototypen eines Einkaufsroboters, der selbst fahren kann, eine höhenverstellbare Ladefläche besitzt und der ein Förderband hat, das die Einkäufe selbstständig in den Kofferraum laden kann. „360-Grad-Bilder von EVA, der Höhlenforscherin“ heißt das Thema vom Klara Röder, Tara-Philine Walter und Arven Kannheisner. Die 14-jährigen Schülerinnen vom Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt bekommen dafür im Fachbereich Technik einen 2. Platz. Platz 3 in diesem Fachbereich geht an Lea Wildenauer und Finja Barthold vom Luisenburg-Gymnasium Wunsiedel. Sie beschäftigten sich in ihrer Wettbewerbsarbeit mit der „Verminderung des Schadens an Häusern durch Tsunamis“.
Alle 1. Sieger, die gleichzeitig Regionalsieger sind, haben nun bis Mitte April Zeit, ihre Projekte zu überarbeiten. Dann messen sie sich im bayerischen Landesentscheid in Dingolfing mit den Siegern aus den anderen Regierungsbezirken.
Beim obligatorischen Rundgang zeigten sich die Vertreter der Paten-Unternehmen des Wettbewerbs, die Firma Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Coburg, die Oberfränkischen Sparkassen und das Unternehmen KSB SE & Co. KGaA, Pegnitz, von der Praxisnähe vieler Arbeiten und dem großen Engagement der Nachwuchsforscher begeistert. Die drei Paten-Unternehmen des Wettbewerbs übernehmen die Finanzierung des Regionalentscheids, Oberfranken Offensiv e.V. war wieder für die Organisation der Veranstaltung zuständig. Und die Rehau AG stiftete erneut für die fünf besten Forscherschulen einen bayernweit einmaligen Schulpreis in Höhe von jeweils 500 Euro.
Druckfähige Fotos der Regionalsieger finden Sie zum Herunterladen unter: http://www.jugend-forscht-oberfranken.de/Bilderservice-Regionalwettbewerb-2019.htm