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von links: Melanie und Christoph Scholz mit Sohn, Bezirkstagspräsident Henry Schramm, Marco Krasser, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Johannes, Julia und Thomas Nagel Foto: Oberfrankenstiftung
von links: Melanie und Christoph Scholz mit Sohn, Bezirkstagspräsident Henry Schramm, Marco Krasser, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Johannes, Julia und Thomas Nagel Foto: Oberfrankenstiftung

Preise der Oberfrankenstiftung 2023

Drei starke Preisträger aus Oberfranken

 Der Stiftungsrat der Oberfrankenstiftung hat Persönlichkeiten und Institutionen für hervorragende Leistungen in Oberfranken ausgezeichnet. Die Verleihung fand an einem der prämierten Orte statt – dem Stöckelkeller in Unternschreez.

Die diesjährigen Preisträger sind: Marco Krasser für sein herausragendes Engagement und seine visionären Ideen zur strategischen Umsetzung einer nachhaltigen Energiezukunft, Melanie und Christoph Scholz für das beispielhafte Engagement zur Belebung der Ortsmitte Unterschreez und Julia und Thomas Nagel, die mit viel Sachverstand und Sorgfalt den Körberhof in Rothensand denkmalgerecht saniert haben.

In ihrer Begrüßung betonte die Vorsitzende des Stiftungsrates Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, dass die Oberfrankenstiftung schon seit fast 100 Jahren segensreich im Sinne der Volkswohlfahrt in Oberfranken wirkt. Über 500 Mio. Euro wurden für soziale Themen, für Kunst und Kultur, für Wissenschaft und Forschung und für die Denkmalpflege bereitgestellt. Seit 1957 werden auf die Initiative von Dr. Ludwig Gebhard, der von 1948 bis 1956 Regierungspräsident von Oberfranken war, bereits 170 mal die Preise der Oberfrankenstiftung verliehen.

Die Laudatio für Marco Krasser – der den Wunsiedler Weg der Energiezukunft maßgeblich geprägt hat – wurde durch die Regierungspräsidentin vorgetragen. "Wunsiedel hat sich lange vor der aktuellen Debatte um die Energiewende auf den Weg gemacht. Das ist das Verdienst von Karl-Willi Beck, dem früheren Wunsiedler Bürgermeister. Sie, Herr Krasser sind die neuen Wege beherzt gegangen. Ihnen ist es zu verdanken, dass Wunsiedel heute im Bereich Energiegewinnung und Energiespeicherung sogar Weltruf genießt. Wunsiedel ist Vorreiter, nicht nur in der Region, nein, deutschlandweit" so Piwernetz.

Der Wunsiedler Weg ist nicht nur einfach ein Ansatz, regenerative Energien wie Sonne, Wind, Biomasse in der Region zu erzeugen, sondern ein umfassender Gesamtansatz, der basierend auf Klimaschutzkonzepten und einem energetischen Raumkonzept, diese Energie auch speichert. Wunsiedel ist Pionier im Bereich grüner Wasserstoff – bereits im September des vergangenen Jahres konnte eine Anlage zur Produktion von bis zu 1350 Tonnen Wasserstoff eingeweiht werden. Die Oberfrankenstiftung unterstützt die wissenschaftliche Begleitung des Projekts mit 5,0 Mio. Euro.
Marco Krasser begann 1998 nach einer Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker und einem Studium der Elektrotechnik seine Karriere bei den Stadtwerken Wunsiedel – seit 2001 ist er dort Geschäftsführer.

Bezirkstagspräsident Henry Schramm schilderte in seiner Laudatio für den Stöckelkeller die wechselhafte Geschichte des Dorfwirtshauses vom frühen 17. Jahrhundert bis heute – bis zur Rettung des Ensembles durch Familie Scholz. "Sie haben dem Stöckelkeller neues Leben eingehaucht. Sie haben Unternschreez einen neuen alten Dorfmittelpunkt geschenkt. Und Sie zeigen, dass Kunst - auch internationale, moderne Kunst - nicht das Vorrecht der Metropolen ist. Sie ist auch im Dorf gut aufgehoben, wie man hier deutlich sehen kann", so Schramm.
Neben dem Gebäude steht auf dem Areal auch noch ein Seecontainer, der einen kleinen Automaten als Dorfladen und eine Comic-Bibliothek beherbergt.

Der dritte zu vergebende Preis der Oberfrankenstiftung ging nach Rothensand für die Sanierung des Körberhofs. "Beide haben Sinn für das Alte: Thomas Nagel ist Kirchenmalermeister, Julia Nagel ist Vergolderin und Fassmalermeisterin, beide arbeiten sie vornehmlich als Restauratoren ", so formulierte Bezirksheimatpfleger Professor Günter Dippold in der Laudatio.

Das Anwesen in Rothensand bei Hirschaid ist ein Baudenkmal und wird seit elf Jahren von Familie Nagel detailgetreu saniert. So wurden z. B. auf einem Reiterhof Fässer zum Sammeln von Pferdehaaren aufgestellt – damit und mit einem Mörtel aus Sand und Kalk konnte ein denkmalgerechter Putz hergestellt werden.

Die Oberfrankenstiftung ihrerseits wurde übrigens erst jüngst mit der Denkmalschutzmedaille 2023 des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

In seiner Laudatio betonte Staatsminister Markus Blume besonders den Vorzug der Oberfrankenstiftung, zielgerichtete und flexibel angepasste Förderungen im Bereich der Denkmalpflege vergeben zu können. Die Oberfrankenstiftung sei seit Jahren ein wertvoller und in ihrer Form einzigartiger Partner für die Denkmalbehörden, Landkreise, Kommunen und privaten Bauherren in Oberfranken. Seit ihrer Gründung habe sie die Denkmalpflege mit fast 200 Mio. Euro an Fördergeldern unterstützt. Durch diese Zuwendungen konnten in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Denkmalsanierungen nicht nur wirksam gefördert, sondern manchmal erst möglich gemacht werden.


Mehr Informationen erhalten Sie unter:

https://www.oberfrankenstiftung.de

 
 
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