Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Schriftarten, Karten, Videos oder Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen


Wettbewerb Gesellschaft 4.0
Weltberühmt: Oberfränkische Kultur
Beschreibung Banner
Oberfranken gestaltet den Wandel!
Echt stark: Oberfrankens Unis und Hochschulen
 
 
Wettbewerb Gesellschaft 4.0
1
Weltberühmt: Oberfränkische Kultur
Beschreibung Banner
2
Oberfranken gestaltet den Wandel!
3
Echt stark: Oberfrankens Unis und Hochschulen
4
Regierungspräsident Florian Luderschmid im Interview mit Frank Ebert, Geschäftsführer Oberfranken Offensiv Foto: Vanessa Weiskopf

Die ersten 100 Tage im Amt

Interview mit Regierungspräsident Florian Luderschmid

Am 9. Dezember waren es exakt 100 Tage, in denen Florian Luderschmid als neuer Regierungspräsident von Oberfranken auch Co-Vorsitzender von Oberfranken Offensiv ist. Gemeinsam mit Bezirkstagspräsident Henry Schramm liefert die Doppelspitze wichtige Impulse für die Arbeit des Vereins und trägt dazu bei, das Image unserer Region kontinuierlich zu verbessern und zu schärfen. Frank Ebert sprach mit dem neuen Mann an der Spitze der Entwicklungsagentur.

Herr Luderschmid, Oberfranken ist eine hochinnovative Familienregion. Das wurde uns wissenschaftlich bestätigt und wir arbeiten daran, dass diese Botschaft bei uns und darüber hinaus publik gemacht wird. Als Ihnen Mitte des Jahres in Aussicht gestellt wurde, Regierungspräsident von Oberfranken zu werden, wussten Sie da sofort um die Stärken dieser Region oder haben Sie als Wahl-Regensburger zunächst mit den Schultern gezuckt?

FLORIAN LUDERSCHMID: Bevor ich diesen September nach Bayreuth gezogen bin, lebte ich viele Jahre in Regensburg, seit 2021 war ich Regierungsvizepräsident der Oberpfalz. Ich war also schon lange unmittelbarer Nachbar zu Oberfranken und schon des Öfteren in der Region unterwegs; dies gerade beim Wandern, eines meiner Hobbies. So konnte ich nicht nur die jeweils für sich einzigartigen Mittelgebirge der Fränkischen Schweiz, des Fichtelgebirges oder des Frankenwaldes zu Fuß erkunden, sondern auch die Genussregion Oberfranken unmittelbar erleben.

Schon in den Jahren 2010 und 2011 habe ich mich intensiv mit den strukturellen Herausforderungen gerade im Osten Oberfrankens beschäftigt. Die Bayerische Staatsregierung hatte damals unter anderem die sogenannte Hochfrankenförderung beschlossen, mit Fördersätzen von bis zu 90 Prozent in der Städtebauförderung. Ich war damals der zuständige Referent in der Bayerischen Staatskanzlei. Seitdem habe ich in meinen verschiedenen Verwendungen im Bayerischen Staatsdienst – unter anderem in der Bayerischen Vertretung in Berlin – die Entwicklung Oberfrankens stetig beobachtet und durfte nun das Amt des Regierungspräsidenten in einem weiter aufstrebenden, vitalen, entwicklungsoffenen und höchst lebenswerten Regierungsbezirk übernehmen.

Meine ersten 100 Tage im Amt des Regierungspräsidenten zeigten mir: Mit der stark mittelstandsgeprägten Wirtschaft haben wir einen echten Standortvorteil! Vor allem lokal verwurzelte Familienbetriebe sind nicht nur hochproduktiv, sondern tragen identitätsprägend und -stiftend zum guten Ruf der Region bei. Hinzu kommen viele international agierende Unternehmen, die Spitzenpositionen am Weltmarkt einnehmen: Top-Arbeitgeber also, die hoch spannende, aber auch sehr lukrative Arbeitsplätze bieten – in einem herrlichen, lebenswerten Umfeld. Die zahlreichen Universitäts- und Hochschulstandorte bürgen für hohe wissenschaftliche Qualität und locken weitere junge Unternehmen an, auch in der Start-up-Szene. Die Gründerzentren leisten hier einen wichtigen Beitrag. Das Studienangebot ist innovativ und interdisziplinär, regional und dezentral, wie etwa Kulmbach und Kronach zeigen.

Besonders begeistert mich, der ich selbst als Organist, Sänger und Chorleiter Kulturmensch bin, die kulturelle Vielfalt Oberfrankens. Und so war meine Entscheidung für Oberfranken schnell getroffen. „Eine Nacht drüber schlafen“ hat gereicht.

Sie sind gebürtiger bayerischer Schwabe, berufliche Stationen führten Sie unter anderem nach München und Berlin und in der Oberpfalz waren Sie zuletzt als Vizepräsident der Regierung tätig. Die Oberpfalz zählt sieben Landkreise und drei kreisfreie Städte, Oberfranken umfasst neun Landkreise und vier kreisfreie Städte. Auch die Einwohnerzahlen sind mit jeweils rund 1,1 Millionen Menschen durchaus vergleichbar. Wo sehen Sie denn Alleinstellungsmerkmale Oberfrankens, die es in dieser Form nur bei uns gibt?

FLORIAN LUDERSCHMID: Alleinstellungsmerkmal ist für mich die Vielfalt, die das doch eher ländlich geprägte Oberfranken bietet. Ich meine hier die „Vielfalt in der Landschaft“, „Vielfalt in Kultur, Geschichte und Tradition“, „Vielfalt im Genuss“. Über die Wanderregionen habe ich bereits gesprochen. Kulturell durfte ich in den vergangenen Monaten schon einiges erleben: die Premiere des Parsifal am Grünen Hügel, die Bamberger Symphoniker, die Eröffnung des Globe in Coburg mit Beethovens Neunter, Händels Flavio im Markgräflichen Opernhaus, ein Konzert im Kulturzentrum in Kronach, die Preisträgerinnen und Preisträger von „Jugend musiziert“ in Hof, aber natürlich auch den Anstich der „36 Kreisla“ oder die Flößer in Friesen. Ich freue mich, stetig neue Facetten der Kultur, Geschichte und Tradition Oberfrankens kennenlernen zu dürfen. Nicht zu kurz kommt in Oberfranken die „Vielfalt im Genuss“ – unsere Genussregion begeistert mich Tag für Tag. Eine zentrale Rolle spielt dabei unsere heimische Landwirtschaft, zum Beispiel mit dem Kartoffelanbau im Osten, mit dem Roggen im Fichtelgebirge oder der Braugerste im Kulmbacher Land.

Hauptziel unserer vielschichtigen Bemühungen ist es, ehemalige Oberfränkinnen und Oberfranken zur Rückkehr in die Heimat zu bewegen, Neubürgerinnen und Neubürger zu gewinnen und den Menschen hier bei uns stichhaltige Argumente zu liefern, warum sie nicht wegziehen sollten. Aber Hand aufs Herz – dafür setzen sich auch außerhalb Oberfrankens sehr viele Initiativen ein. Ein Beispiel dafür kennen Sie sicher aus Ihrer Zeit in Regensburg. Der Verein Oberpfalz Marketing schreibt sich Stichworte wie Weltkonzerne, Hidden Champions, Naturparadies oder Genuss ebenfalls auf die Fahne. Warum ist unsere Strategie für Sie dennoch erfolgversprechend?

FLORIAN LUDERSCHMID: Es ist doch mehr als verständlich, dass Regionen, die aufgrund der demografischen Entwicklung einen Bevölkerungsrückgang befürchten müssen, Strategien entwickeln, um die Menschen zu halten oder um Zuzüge zu erreichen. Dafür wirbt jede Region mit ihren Stärken, so auch Oberfranken und seine Teilregionen. Oberfranken Offensiv, wo ich neben dem Bezirkstagspräsidenten als Co-Vorsitzender fungieren darf, versteht sich hier als gemeinsames oberfrankenweites Dach und punktet durch die Summe verschiedener innovativer Ideen. Das Projekt „WORK.LAND. LIFE – Landleben auf Probe in Oberfranken“, das wir im nächsten Jahr fortsetzen wollen, hat bewiesen, dass es gelingen kann, Menschen aus der Stadt aufs Land zu locken. Insbesondere moderne Formen des Arbeitens machen dies möglich. Die Herausforderungen gerade in unserer ländlich geprägten Region sind aber umfassender. „Wie geht es mit unserer Gesundheitsversorgung weiter?“ – auch mit dieser Frage beschäftigt sich Oberfranken Offensiv. So sind Telesprechstunden, E-Rezept, Patientenbusse oder Drohnen, die Medikamente liefern, Projekte, mit denen Oberfranken Offensiv ganz konkret Lösungen entwickelt, die überregional Beachtung finden. Flankiert wird die gesamte Tätigkeit durch Imagekampagnen, die sich vor allem an junge Familien richten und den Namen „Oberfranken“ mit all seinen Vorzügen in Symposien, Vorträgen und auf Messen bundesweit nach außen tragen. Mit dem Demografie-Kompetenzzentrum liefern wir dafür wissenschaftlich fundiert das notwendige Zahlenmaterial.

Das Motto von Oberfranken Offensiv lautet: #esgehtnurgemeinsam. Was drückt dieser Hashtag für Sie aus?

FLORIAN LUDERSCHMID: Es geht nur gemeinsam“ ist zwar das Motto von Oberfranken Offensiv, sollte aber unser aller Motto sein. Wenn wir unser Land weiterbringen und unseren Wohlstand bewahren wollen, müssen wir gemeinsam handeln, gemeinsam anpacken. Nur so – davon bin ich überzeugt – werden wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt, der in der heutigen Zeit mehr denn je gefährdet scheint, bewahren können. 

Für gemeinsame, tragfähige Lösungen braucht es manchmal Geduld, einen langen Atem sowie Verständnis für die berechtigten Anliegen anderer – und auch das Zurückstellen eigener Bedürfnisse. Wir müssen kompromissfähig bleiben und dabei die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit im Auge behalten. Das kann auch Verzicht bedeuten. In Anbetracht der wirtschaftlichen Rahmendaten, die sich auch auf die Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen auswirken, werden wir in den nächsten Jahren gut überlegen müssen, was wir uns noch leisten können. Gleichzeitig müssen wir gemeinsam mutig handeln und vorangehen. Dies bedeutet auch, Risiken einzugehen. Hier brauchen wir – so meine ich – einen Umgang miteinander, der etwaige Fehlentwicklungen, die im Voraus nicht gesehen wurden, akzeptiert. Hinterher ist man immer schlauer.

„Es geht nur gemeinsam“ bedeutet aber auch, dass wir Orte und Veranstaltungen brauchen, wo wir zeigen können, wie wir in Oberfranken gemeinsam unterwegs sind. Ein wunderbares Bespiel für gemeinsames Handeln ist unser Auftritt auf der Grünen Woche in Berlin Ende Januar. Hier werden wir mit einem Gemeinschaftsstand für Oberfranken präsent sein. Organisiert von Oberfranken Offensiv werden sich die Tourismusregionen Frankenwald, Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz präsentieren und das Messepublikum mit Spezialitäten unserer Genussregion verwöhnen. Ein tolles gemeinsames Aushängeschild für unser Oberfranken!

100 Tage in Oberfranken können einem Vierteljahrhundert als Wahl-Regensburger aktuell vielleicht noch wenig entgegensetzen. Aber was hat Sie denn in Oberfranken am meisten fasziniert, seit Sie hier im Amt sind?

FLORIAN LUDERSCHMID: Vor allem die Kolleginnen und Kollegen der Regierung von Oberfranken, aber auch die Oberfränkinnen und Oberfranken insgesamt haben mich in meinen ersten 100 Tagen im Amt herzlich und mit offenen Armen aufgenommen. Ich spüre in der Regierung einen Teamgeist und denuneingeschränkten Willen, unseren Regierungsbezirk kraftvoll voranzubringen. Dies ist angesichts der oben beschriebenen Rahmenbedingungen nicht immer einfach und kostet auch Kraft. Die Regierung von Oberfranken packt das aber! Den gleichen Willen sehe ich bei den vielen Akteurinnen und Akteuren vor allem in der Kommunalpolitik, aber auch der Wirtschaft, der Wissenschaft, im sozialen Bereich und natürlich bei Oberfranken Offensiv. Dafür ein herzliches „Vergelt’s Gott!“

Herr Luderschmid, herzlichen Dank für das Gespräch und auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle unseres wunderschönen Oberfrankens.

Mehr News aus dem Verein lesen Sie in unserem Magazin O:

Oberfranken Offensiv, Mitgliedermagazin O Foto: Vanessa Weiskopf
Oberfranken ist Innovationsort

Verwenden auch Sie die Logokombination für Ihre Website, Signatur etc. Jetzt downloaden!