Oberfranken zeigt immer wieder, wie sich eine Region erfolgreich gegen negative Bevölkerungsprognosen stemmt. Seit Jahren ziehen mehr Menschen in die Region als sie verlassen. In allen Teilregionen werden Strategien und Maßnahmen umgesetzt, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Aktive Unterstützung bietet das Demografie-Kompetenzzentrum von Oberfranken Offensiv.

Die kürzlich veröffentlichte Bevölkerungsvorausberechnung der Bertelsmann-Stiftung für das Jahr 2040 führte diese Woche deutschlandweit zu Schlagzeilen: Die Bevölkerung in Deutschland wird laut der Prognose der Bertelsmann-Stiftung bis 2040 bundesweit leicht wachsen, dabei verläuft die Entwicklung jedoch regional unterschiedlich. Die Statistiker warfen auch einen Blick auf Oberfranken. Für die Region wird insgesamt ein Rückgang bis 2040 vorausgesagt, der auf den Sterbeüberschuss zurückzuführen ist. Was ein Vergleich mit früheren Prognosen zeigt: Der Zuzug hat dazu beigetragen, dass die Bevölkerungsverluste moderater ausfallen als in früheren Vorausberechnungen angenommen wurden.

Die regionale Entwicklung ist jedoch nicht überall gleich: Einzelne Gemeinden können unterschiedliche demografische Herausforderungen haben. Auf kommunaler Ebene ist die Bertelsmann-Prognose nur eingeschränkt nutzbar. Der Grund: Bei der Datenerhebung wurden nur Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern berücksichtigt. Im Landkreis Kronach wurden lediglich zwei von 18 Kommunen in die Prognose einbezogen. Für eine genauere Einschätzung der Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Gemeinden sind daher umfassendere Daten erforderlich. Hier setzt das Demografie-Kompetenzzentrum von Oberfranken Offensiv beispielsweise mit der Demografie-Analyse an. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Kommunen individuell betrachtet werden und gegenseitige Unterstützung sowie Ideenaustausch gefördert werden. Unser Demografie-Kompetenzzentrum demonstriert beispielhaft, wie dies umgesetzt werden kann“, erklärt Bezirkstagspräsident Henry Schramm, Vorsitzender von Oberfranken Offensiv.

Zahlreiche Projekte in Oberfranken gestalten den demografischen Wandel aktiv und beeinflussen die Prognosen positiv. Darüber hinaus gilt es, die Stärken in der öffentlichen Wahrnehmung weiter herauszustellen. „Oberfranken bietet ein erstklassiges Umfeld für Familien und hat hervorragende Arbeitgeber. Wir haben bereits viel erreicht und können auf diese Erfolge aufbauen, um Oberfranken weiter nach vorne zu bringen“, so Regierungspräsident Florian Luderschmid, Vorsitzender von Oberfranken Offensiv.

Die erste flächendeckende Demografie-Analyse, wie sie von Oberfranken Offensiv mit dem Demografie-Kompetenzzentrum 2022 mit Unterstützung der Cima Beratung + Management GmbH aus dem Landkreis Forchheim durchgeführt und 2023 allen oberfränkischen Kommunen zur Verfügung gestellt wurde, berücksichtigt neben den Bevölkerungsvorausberechnungen des Landesamtes für Statistik für alle Kommunen mit Geburtenraten, Sterberaten und Wanderungssalden auch weitere Faktoren auf kommunaler Ebene wie Arbeitsmarkt, Mobilität und Wohnsituation. Zudem gibt sie Best-Practice Beispiele und Handlungsempfehlungen. Die Kommunen wurden in verschiedene Typen unterteilt, um hier den Austausch untereinander zu fördern. Das Demografie-Kompetenzzentrum wird vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat bis Ende 2024 gefördert.