Oberfranken als Alternative zur Großstadt: Acht Menschen aus München, Berlin und anderen Städten erkundeten sechs Wochen lang das Leben und Arbeiten in Oberfranken, um neue Perspektiven für die Zukunft zu gewinnen. Dieses Erfolgsprojekt war nicht nur für die teilnehmenden Kommunen im Oberen Rodachtal (ORT) eine Bereicherung, sondern verdeutlicht auch die Attraktivität der Region. Umgesetzt wurde das Projekt von Oberfranken Offensiv durch das Demografie-Kompetenzzentrum (DemKo), das durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat gefördert wird.
Das Projekt „WORK. LAND. LIFE – Landleben auf Probe in Oberfranken“ von Oberfranken Offensiv endet an diesem Wochenende, und die acht Probebewohnerinnen und Probebewohner werden das Obere Rodachtal verlassen – vorerst zumindest, denn ein Teil von ihnen wird schon bald wieder zurückkehren. Die zweite Ausgabe dieses wegweisenden Projekts war erneut ein voller Erfolg, sowohl für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch für Oberfranken und insbesondere die Kommunen Steinwiesen, Wallenfels und Nordhalben. Seit dem Start am 1. Mai 2024 hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sechs Wochen lang im Frankenwald zu leben, zu arbeiten und ihren Blick von außen einzubringen.
Der Vorsitzende von Oberfranken Offensiv, Bezirkstagspräsident Henry Schramm, zeigt sich begeistert über den Zusammenhalt der Gruppe und den Imagegewinn für die Region: „Die Fortsetzung von WORK. LAND. LIFE hat erneut bestätigt, dass Oberfranken eine attraktive Region ist, die eine hohe Lebensqualität bietet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten nicht nur ihre Expertise einbringen, sondern haben sich auch wohlgefühlt und dabei wertvolle Verbindungen und Freundschaften geknüpft. Unser Leuchtturmprojekt erntet bundesweit positive Berichterstattung, worauf wir mit Stolz blicken können. Der Erfolg des Projekts motiviert uns dazu, weiterhin innovative Ansätze zu entwickeln, um das ländliche Leben in unserer Region zu fördern und zu verbessern."
Schwerpunkt des Aufenthalts der acht Großstädter im Oberen Rodachtal war das Thema Tourismus, den sie objektiv und konstruktiv-kritisch unter die Lupe nehmen durften. Neben ihrer regulären Arbeit erkundeten sie die touristischen Angebote des Oberen Rodachtals. Die Teilnehmenden fuhren Floß, brauten Bier, erlebten die traditionelle Küche und wurden in die ländliche Gemeinschaft bestmöglich integriert. Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentierten sie den Veranstaltern ihre Analyse, erstellten Konzepte und gaben wertvolle Tipps und Anregungen. Aus diesem Grund werden einige der Bewohner schon in den kommenden Wochen für weitere Gespräche mit Kommunalverantwortlichen, Unternehmern und potenziellen Investoren in den Frankenwald zurückkehren. Darüber hinaus wird das Obere Rodachtal für sie als Anlaufstelle für Coworking und Netzwerkarbeit auch künftig fester Bestandteil bleiben. Viele schätzten auch die unmittelbare Nähe zur Natur und planen erneut eine Auszeit vom Großstadtleben im Frankenwald.
Regierungspräsident Florian Luderschmid, Co-Vorsitzender von Oberfranken Offensiv, gibt einen Ausblick, wie es nun weitergeht. „Dieses Projekt begeistert in jeglicher Hinsicht. Es ermöglichte persönliche Perspektivwechsel für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, schenkte der Region bundesweit Anerkennung und bringt den Kommunen neue Impulse für ihr touristisches Angebot. #esgehtnurgemeinsam ist auch hier unser Motto. Nach der Probewohnphase ist eine intensive Auswertung durch das Demografie-Kompetenzzentrum vorgesehen, die transparent und nachvollziehbar von Oberfranken Offensiv publiziert wird. Damit sollen andere Kommunen in Oberfranken motiviert werden, in ähnlicher Form die Lebensqualität, aber auch die digitalen Möglichkeiten auf dem Land zu unterstreichen.“
Für die Probewohnerinnen und Probewohner heißt es nun Abschied nehmen von Oberfranken. Im Gepäck haben sie persönliche Erfahrungen und viele Erlebnisse, auf die sie gerne zurückblicken. Klaus Gasteiger aus Mainz, der die Zeit vor allem als berufliche Auszeit nutzte, zieht für sich ein positives Fazit: „Für mich war das Projekt WORK. LAND. LIFE eine ganz neue Erfahrung. Ich habe mich gefreut, hier neue Leute kennen zu lernen, die Mitbewohner, die Menschen hier vor Ort. Es war eine tolle Erfahrung und Reise, Neues zu erleben, eine für mich neue Lebensform auszuprobieren, remote zu arbeiten und gleichzeitig eine gute Zeit in einer schönen Gegend zu haben. Ich nehme mit: Die Freundlichkeit der Menschen, viele gute neue Kontakte und die Neugier, für eine schöne kreative Auszeit wiederzukommen.“
Danielle Gringmuth aus Berlin sehnte sich nach Natur in unmittelbarer Reichweite und fand diese in den sechs Wochen in Oberfranken. „Ich weiß, dass es viele Bewerber gab und deswegen bin ich umso dankbarer, dass ich mitmachen durfte. Und das, was ich mir vorher vorgestellt habe, hat sich total bewahrheitet. Diese Mischung zwischen in Ruhe arbeiten zu können, ein eigenes Zimmer zu haben, und ohne lange fahren zu müssen gleich ins Grüne gehen zu können, finde ich ganz großartig. Deswegen werde ich auch wiederkommen.“ Das Projekt bot ihr den Vorteil, schnell Anschluss zu finden, ob innerhalb der Gruppe, beim Sport oder den touristischen Angeboten: „Das war fantastisch und ganz toll organisiert, vielen Dank!“
Thomas Häntsch aus Mainaschaff wird bereits Ende des Monats wieder in Nordhalben zu sein. „Ich werde definitiv wiederkommen. Aus zwei Gründen: Zum einen ist es eine schöne Region, die ich vorher gar nicht kannte. Wir waren auch in einer Funktion hier und haben auch ganz normal gearbeitet. Wir haben vieles erlebt, aber es ist noch so viel offen, was ich mir gerne nochmal anschauen möchte, wenn ich privat herkomme, wenn ich sagen kann, kein Laptop, kein Handy. Ich kann wirklich rausgehen in die Natur und das, was ich jetzt teilweise erlebt habe, was schön war, nochmal richtig auskosten. Das ist der eine Punkt, rein privat. Der zweite ist, dass während der Zeit, in diesen sechs Wochen, wir viele Sachen angeschoben haben, ich mich gut vernetzt habe und viel Werthaltiges entstanden ist. Es sind auch Ideen aufgekommen, die wir jetzt noch nachverfolgen werden und Sachen auf den Weg bringen. Und alleine deswegen komme ich wieder her, um das gemeinsam mit den Kollegen und Freunden hier umzusetzen.“
Mit dem Abschluss von „WORK. LAND. LIFE – Landleben auf Probe in Oberfranken“ setzt Oberfranken Offensiv ein deutliches Zeichen für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Region Oberfranken.