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Die Idee vom Büro der Zukunft

Arbeiten

Die Idee vom Büro der Zukunft

Ein Bamberger Unternehmer will Arbeiten und Leben für sein Team und sich neu definieren. Es geht um Work-Life-Balance für das gesamte Unternehmen und alle beteiligten Personen. Wir haben den Unternehmer zu seiner Vision und dem Weg zur Realisierung befragt.

„…und der Mond scheint hell auf mein Haus am See, Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg…“ Wenn Peter Fox seinen Song trällert, dann spricht er damit ein Stück weit Sebastian Dull aus der Seele. Der 43-Jährige ist Inhaber einer Versicherungsagentur im Bamberger Industriegebiet, rund ein Dutzend Frauen und Männer arbeiten in seinem Team. Der Laden läuft, wie man umgangssprachlich so schön sagt. Aber es ist nicht nur der wirtschaftliche Erfolg, der Sebastian Dull antreibt. Es ist ein Stück weit das Streben nach Harmonie, der Einklang von Beruf, Freizeit, persönlichen Interessen und nicht zuletzt die viel zitierte Nachhaltigkeit.

Herr Dull, wie sieht für Sie persönlich das perfekte Zusammenspiel zwischen Beruf und Privatleben aus?
Sebastian Dull: Auf dem Land, Hund, Hühner, wenig Verkehrslärm, eventuell ein paar gemeinsame Beete mit Kräutergarten und Gemüse, ein Blick ins Grüne, spontan drinnen oder draußen arbeiten ist „normal“. Aber dennoch auch eine praktikable Infrastruktur in Sachen ÖPNV und schnelles Internet. Das Büro der Zukunft hat eher wohnähnliche Strukturen. Warum nicht gemeinsam in der zentralgelegenen Küche arbeiten, während man für das Team gemeinsam kocht? Auch mein eigener Wohnraum kann in der Idee mit untergebracht werden – in Zeiten von Homeoffice verschmelzen die Welten ohnehin immer mehr. Wir versuchen das Projekt klimaneutral umzusetzen, mit allen Möglichkeiten, die uns gegeben werden, oder die wir organisieren können. Am Abend sitzen mein Team und ich um ein Lagerfeuer, gerne auch mit anderen Menschen, wir reden, lachen, essen und genießen – je nach Lust und Laune, wer will macht mit!


Sie sind mit dieser Idee auf Ihr Team zugegangen – ich könnte mir vorstellen, dass so eine Vision zunächst nicht unbedingt auf 100 Prozent Begeisterung stößt. Wie ist das bei Ihnen gelaufen?
Sebastian Dull: Zu Beginn habe ich meinem Team die Frage gestellt: Wie stellt ihr euch denn die Arbeit der Zukunft vor? Warum versuchen wir nicht, die viele Lebenszeit, die wir mit Arbeit verbringen, mit noch mehr Freude und Atmosphäre zu gestalten? Meine Vision des Miteinanders wäre die Spitze dieser Entwicklungspyramide. Zunächst geht es um die Basis. Gegenwärtig sind wir mit unserem Büro in einem Industriegebiet, das möchte ich ändern. Ich würde es gerne schaffen, dass wir eine Umgebung ermöglichen, bei der Familienplanung und auch die anstehende Rente nicht mehr in einem Widerspruch zu der Arbeit stehen, sondern eher als ein „normales“ Dasein verstanden werden, das dazu gehört. Wir suchen etwas im Grünen, mit Garten. Gerne mit Platz für Tiere, wir haben ja jetzt schon zwei Bürohunde. Ob eine Besprechung auf einer Terrasse oder am Konferenztisch stattfindet, spielt keine große Rolle. Und ich möchte auch Wohnen ermöglichen. Das ist für die Kolleginnen und Kollegen selbstverständlich kein Muss. Aber wer will, dem würde das offenstehen.


Wie stellen Sie sich die Kinderbetreuung vor?
Sebastian Dull: Der Spagat zwischen Arbeit und Kindererziehung soll den Arbeitnehmern erleichtert werden, indem wir in unserem neu geschaffenen Umfeld auch diese Themen berücksichtigen.


Quasi ganz im Stil von Coworking in Kombination mit Co-Living, aber nur für das eigene Unternehmen?
Sebastian Dull: Richtig, aber wenn es sich anbietet, dann könnten auch die Wohn- und Geschäftsbereiche von Externen mit genutzt werden. Warum nicht. Wenn sich Partner finden, die eine ähnliche Philosophie mitbringen, ist eigentlich alles möglich. Vom Osteopath bis zum Bioladen. Darüber hinaus ist das Teilen für mich elementar. Firmenfahrzeuge könnten zum Beispiel auch von Dritten oder privat genutzt werden. Hier steht grundsätzlich das Thema Güter-Sharing im Vordergrund, das muss nicht bei den Fahrzeugen enden…


Aktuell sind Sie in der Stadt Bamberg präsent, das was Ihnen vorschwebt, klingt eher nach Dorfidylle. Was sagen dazu die Kolleginnen und Kollegen?
Sebastian Dull: Die Nähe nach Bamberg ist den meisten schon wichtig, mir letztlich auch. Aber es ist ein Prozess und in diesem Prozess müssen wir über vieles reden und noch mehr erklären. Ich bin aber überzeugt von der Richtigkeit dieses Neudenkens und Neu-Tuns. Ich glaube, wir werden in der Umgebung das passende Grundstück oder das passende Objekt mit dem passenden Bürgermeister finden.


Das hört sich nach einem strikten Zeit- und letztlich auch Finanzplan an?
Sebastian Dull: Was den Zeitplan betrifft, so schwebt mir der Umzug in unser neues Heim bis Anfang/Mitte 2024 vor. Aktuell suchen wir den richtigen Architekten, sobald dieser gefunden ist, werden wir mit der Idee auf umliegende Bürgermeister zugehen. Dass so eine Maßnahme kostet, das ist mir klar. Mir wäre das eine erhebliche Summe wert. Alles andere müsste über Kredite abgedeckt werden.

Artikel vom 17.12.2021Ausgabe 02/2021


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