In der bayerischen Justizakademie in Pegnitz stellte Staatsministerin Melanie Huml am 20. März 2015 das Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege für die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum vor und diskutierte mit den knapp 100 Teilnehmern des 16. Dialogs „Strukturwandel in Oberfranken“ aus Wissenschaft und Praxis über das Thema „Medizinische Versorgung in Oberfranken“.
„Der Zustand der medizinischen Versorgung in Oberfranken ist sehr gut
– Alle Planungsbereiche sind ausreichend mit Haus- und Fachärzten
versorgt. Ein Großteil gilt sogar als überversorgt.“, so
Staatsministerin Melanie Huml vom Bayerischen Staatsministerium für
Gesundheit und Pflege. „Um dieses hohe Niveau halten zu können, müssen
vor allem in den ländlichen Bereichen Lösungen zur Sicherung des
Nachwuchses an Hausärzten gefunden werden.“ Entscheidend sei es, junge
Ärzte für das Land zu gewinnen und den Stellenwert der Allgemeinmedizin
in Aus- und Weiterbildung zu erhöhen. Einen wertvollen Beitrag zur
Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land leiste
hier insbesondere das Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums
für Gesundheit und Pflege: Durch Stipendien für Medizinstudierende, die
sich für eine Weiterbildung und anschließende Tätigkeit auf dem Land
verpflichten, die Förderung von innovativen medizinischen
Versorgungskonzepten und der Unterstützung von Niederlassungen in
kleineren Gemeinden werde der Standort Oberfranken aktiv zukunftsfähig
gestaltet.
Der aktiven Gestaltung von Herausforderungen in
Oberfranken nimmt sich Melanie Huml insbesondere als Vorsitzende von
Oberfranken Offensiv an. Eines der Kernthemen der Entwicklungsagentur
ist der demografische Wandel, und so gehört mittlerweile der Dialog
„Strukturwandel in Oberfranken“ zu einer mit großem Zuspruch
angenommenen Veranstaltungsreihe. Oberfranken Offensiv hat darüber
hinaus gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit
und Pflege, dem Bayerischen Hausärzteverband und dem Lehrstuhl für
Allgemeinmedizin an der Universität Nürnberg-Erlangen ein Projekt ins
Leben gerufen, das Studierende im frei wählbaren Tertiär des Praktischen
Jahres nach Oberfranken bringen soll. Dass junge Mediziner sich für
eine allgemeinärztliche Praxis im ländlichen Raum entscheiden, hängt
wesentlich davon ab, ob sie die Region kennen und schätzen gelernt
haben.
Zu diesem Ergebnis kamen auch fünf Bayreuther Geografie-Studierende, die Ergebnisse ihres Studienprojekts zum Thema „Medizinische Versorgung im ländlichen Raum“ präsentierten. Um herauszufinden, welche Anreize Kommunen im ländlichen Raum setzen können, um für angehende Ärzte ein attraktiver Arbeitsort zu sein, hatten sie unter der Anleitung von Prof. Miosga (Leiter des Lehrstuhls für Stadt- und Regionalentwicklung), M.Sc. Sebastian Norck und Dipl.-Geogr. Michael Breitenfelder 164 Medizinstudierende und 21 niedergelassene Ärzte befragt. Anschauliche Einblicke in die Praxis bot zudem Dr. med. Peter Landendörfer, der zur Förderung der Hausarztmedizin auf dem Lande sprach. Dr. Bernhard Greger, Chefarzt der Chirurgie im Klinikum Lichtenfels, stellte das Stipendienprogramm für (allgemein-) medizinische Weiterbildung vor.
Stadt- und Regionalforschung, Universität Bayreuth
Staatsministerin Melanie Huml MdL
Präsentation von Dr. med. Peter Landendörfer
Stadt- und Regionalforschung, Universität Bayreuth