Interessante Impulse - Oberfranken Offensiv e.V. lädt
zusammen mit dem Demographie-Kompetenzzentrum Oberfranken zum 3. Fachforum. Thema
im Jura-Café in Scheßlitz: „Mobilität in Oberfranken – was ist zu tun?“.
„Man geht davon aus, dass rund 60 Prozent der
Menschen nicht mehr an dem Ort arbeiten, an dem sie leben. Das heißt, sie
müssen pendeln.“, so die Vorsitzende von Oberfranken Offensiv e.V., Staatsministerin
Melanie Huml. „Mobilität ist
damit ein zentrales Thema für den ländlichen Raum als attraktiven Lebensort.
Hier brauchen wir innovative und intelligente Lösungen.“, betont die
Staatsministerin. Bei dem Dialog im
Jura-Café in Scheßlitz wird der Blick
in die Zukunft des ÖPNV und über den oberfränkischen Tellerrand hinaus
gerichtet.
Beim Thema
Mobilität stehen die Menschen in ländlichen Räumen vor verschiedenen
Herausforderungen: Auf der einen Seite ist Flexibilität gefragt, um zum Arbeitsplatz
oder nächsten Supermarkt zu gelangen. Auf der anderen Seite sinkt das Angebot
öffentlicher Nahverkehrsangebote, während der Anteil der Menschen, die aus
Alters- oder Kostengründen auf ein eigenes Auto verzichten, steigt.
Am Beispiel
Südtirols schildert Martin Clementi, Projektmanager bei der Südtiroler
Transportstrukturen AG aus Bozen, wie ehemals stillgelegte Bahnlinien nicht nur
reaktiviert, sondern mittlerweile sogar über die Erwartungen hinaus angenommen
worden sind. Vor allem die kurze Zeitspanne von fünf Jahren zwischen Idee und
Realisierung beeindruckte die Forenteilnehmer in Scheßlitz.
Seitens des
Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg GmbH, VGN, schilderte der
Planungs-Geschäftsführer Andreas Mäder auch die finanziellen Hintergründe eines
Beitritts. So stehen am Beispiel des Landkreises Kulmbach neben den jährlichen
Unterhaltskosten von rund 300.000 Euro auch ein einmaliger Betrag von ca. 1
Million Euro an. Mitglied im VGN sind aus oberfränkischer Sicht bislang Stadt
und Landkreis Bayreuth, Stadt und Landkreis Bamberg und die Landkreise
Forchheim und Lichtenfels.
Letztlich beschrieb Dr. Thomas Huber von der DB Regio Bus Bayern aus Ingolstadt den Einsatz eines selbstfahrenden Minibusses. Er befördert künftig im Rahmen des ersten bundesweit autonomen ÖPNV-Projektes Passagiere vom Bahnhof Bad Birnbach im Landkreis Rottal-Inn auf der knapp 3 km langen Strecke zum dortigen Kurzentrum, völlig fahrerlos mit durchschnittlich 10 km/h.
Besonders die Möglichkeit der Diskussion mit den
Referenten nutzten die Forenteilnehmer intensiv. Neben den Impulsen ist auch
dieser Austausch eines der Kernziele der Fachforen.
Rede von Staatsministerin Melanie Huml
Vortrag von Andreas Mäder
Vortrag von Martin Clementi
Vortrag von Dr. Thomas Huber