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„Meine Zukunft als junger Hausarzt auf dem Land – Förderung des ärztlichen Nachwuchses im ländlichen Raum“

Sonderdialog „Strukturwandel Oberfranken“

Vorsitzende Melanie Huml wirbt bei Nachwuchsmedizinern für Arbeit auf dem Land – Bayerns Gesundheitsministerin im Dialog mit Studierenden – Informationstag von Oberfranken Offensiv e.V. zum Thema „Meine Zukunft als junger Hausarzt auf dem Land“ am 16.10.2015 in Scheßlitz.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml möchte mehr Nachwuchsmediziner für eine hausärztliche Tätigkeit auf dem Land gewinnen. Huml betonte am Freitag in Scheßlitz anlässlich eines Informationstags des Vereins Oberfranken Offensiv für Medizinstudierende und Ärzte in der Weiterbildung: „Hausärzte sind und bleiben das Rückgrat der ambulanten Versorgung in der Fläche. Deshalb brauchen wir Anreize, um Medizinstudenten für die Tätigkeit als Hausarzt zu begeistern und zu gewinnen. Wichtig sind dabei auch Informationen über den Alltag in einer allgemeinmedizinischen Praxis und über die Möglichkeiten der Weiterbildung an einer Klinik im ländlichen Raum.“

Die hausärztliche Versorgung ist in Oberfranken eine wichtige Zukunftsaufgabe. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass in einer Reihe von Gemeinden Strategien und Maßnahmen erforderlich sind, um die allgemeinmedizinische Versorgung in den nächsten Jahren zu sichern. Bedingt durch die Altersstruktur der derzeit praktizierenden Ärzte werden in den nächsten Jahren Praxis-Nachfolger gesucht.

Der Informationstag unter dem Motto „Meine Zukunft als junger Hausarzt auf dem Land“ wurde von Oberfranken Offensiv e.V. zusammen mit dem Lehrstuhl für Allgemeinmedizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und dem Bayerischen Hausärzteverband, Bezirk Oberfranken, angeboten. Medizinstudenten, die sich kurz vor dem Abschluss ihres Studiums im sogenannten Praktischen Jahr befinden, konnten dadurch Informationen aus erster Hand erhalten.

Gruppenbild

Besonders wichtig war den Veranstaltern, dass die Studierenden auch die Vorzüge einer Praxis im ländlichen Raum kennenlernen. Oberfranken stellt dabei nicht nur einen attraktiven Lebens- und Arbeitsraum dar, in dem eine überzeugende Work-Life-Balance möglich ist, sondern ist auch eine Region, die im klinischen Bereich eine hervorragende Infrastruktur zur Unterstützung der Hausärzte bietet.

Im praktischen Teil des Informationstags besuchten die Studierenden die allgemeinmedizinische Praxis Dr. Christoph Ott in Zapfendorf. Dort erhielten sie Einblick in den Alltag eines Allgemeinmediziners im ländlichen Raum.

Die Chefärzte verschiedener Abteilungen der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft mbH des Landkreises Bamberg sowie ein Vertreter des Weiterbildungsverbundes Allgemeinmedizin Bamberg informierten am Nachmittag über die Möglichkeiten der Weiterbildung in den Kliniken des Landkreises Bamberg: Juraklinik Scheßlitz und Steigerwaldklinik Burgebrach. Bei einem Rundgang durch die Juraklinik konnten sich die Studenten von der hochmodernen Ausstattung der Klinik einen Eindruck verschaffen und an einem Dummy mit dem 3D-Operationsturm selbst „operieren“.

Den Abschluss bildeten wichtige Informationen über die Förderung der Weiterbildung zum Allgemeinmediziner. Staatsministerin Huml und die Vorsitzende des oberfränkischen Hausärzteverbands, Dr. Petra Reis-Berkowicz, informierten die Studierenden über Perspektiven der hausärztlichen Versorgung sowie über das staatliche Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung vor allem im ländlichen Raum.

Die Gesundheitsministerin betonte: „Wir wollen junge Mediziner für eine Praxisgründung oder -übernahme im ländlichen Raum gewinnen. Auch dort sollen sich die Menschen auf eine wohnortnahe hochwertige medizinische Versorgung verlassen können.“

Das Förderprogramm der Staatsregierung hat drei Säulen. So gibt es ein Stipendium für Medizinstudierende, die bereit sind, während ihrer Weiterbildung und anschließend als Fachärzte mindestens fünf Jahre im ländlichen Raum ärztlich tätig zu sein. Ferner werden innovative medizinische Versorgungskonzepte gefördert. Zudem wird die Niederlassung von Haus- und Fachärzten im ländlichen Raum unterstützt. Für das Förderprogramm standen in den vergangenen drei Jahren insgesamt 15,5 Millionen Euro zur Verfügung, im Doppelhaushalt 2015/2016 sind 11,7 Millionen Euro vorgesehen.

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